Im Börsenhandel gibt es eine Vielzahl von Strategien. Trotz der offensichtlichen Unterschiede zwischen ihnen basieren alle auf zwei Grundprinzipien – Long- und Short-Positionen. Dies ist eine der ersten Fragen, die Anfänger interessieren. Deshalb erklären wir Ihnen heute in einfachen Worten, wie man Long- und Short-Positionen handelt.

Long
Der Long-Handel ist der offensichtlichste Prozess im Handel, daher beginnen wir damit.
Der Name leitet sich vom Begriff „Long Position” ab, also „lange Position”. Das Prinzip ist ganz einfach: Der Trader nutzt diese Methode, wenn der Wert eines Vermögenswertes steigt. Er versucht, Aktien zum niedrigsten Preis zu kaufen und sie dann zu verkaufen, wenn der Preis steigt.
Der Kauf selbst gilt als Eröffnung einer Long-Position. Solange sich die gekauften Aktien in seinem Portfolio befinden, gilt, dass er sie hält, und zum Zeitpunkt des Verkaufs schließt er sie. Der Gewinn wird als Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufpreis berechnet, aber es ist richtiger, auch alle zusätzlichen Kosten zu berücksichtigen. Zum Beispiel die Provisionen des Brokers.
Der Name charakterisiert auch eine weitere wichtige Besonderheit: Eine Long-Position kann beliebig lange gehalten werden. Jedes Unternehmen strebt nach Expansion und Gewinnsteigerung, was bedeutet, dass seine Aktien in Zukunft an Wert gewinnen können. Investoren, die aufgrund der Hoffnung auf steigende Kurse den Long-Handel bevorzugen, werden auch als Bullen bezeichnet, während ein wachsender Markt entsprechend als Bullenmarkt bezeichnet wird.
Short
Im Gegensatz zum Long ist der Short eine Short-Position oder ein Spiel auf fallende Kurse. Anhänger von Short-Positionen werden als Bären bezeichnet, da ein fallender Markt als Bärenmarkt bezeichnet wird.
Short wird verwendet, wenn man von einem Wertverlust einer Aktie profitieren möchte.
Der entscheidende Punkt beim Leerverkauf ist, dass der Anleger nicht mit seinen eigenen Aktien handelt, sondern mit Vermögenswerten, die er sich vom Broker gegen eigene Mittel geliehen hat. Er verkauft sie zum aktuellen Preis, wartet dann auf den maximalen Wertverlust, kauft wieder die gleiche Menge Aktien und gibt sie an den Broker zurück, wobei er die Preisdifferenz für sich behält. Die Rückgabe der geliehenen Vermögenswerte stellt die Schließung der Short-Position dar. Viele Anfänger glauben, dass sie mit dem Verkauf von Vermögenswerten aus ihrem Portfolio ebenfalls Short-Positionen eingehen, aber das ist nicht der Fall – ein solcher Verkauf ist eine normale Schließung einer Long-Position. Darüber hinaus zahlt der Trader beim Leerverkauf täglich eine zusätzliche Gebühr an den Broker für die geliehenen Mittel.
Die Aktivitäten von „Bären” werden häufig von Brokern eingeschränkt. So erlauben sie beispielsweise oft nur Short-Positionen mit den umsatzstärksten Aktien. Außerdem legen sie eine Begrenzung für die Anzahl der Aktien fest, die geliehen werden können. In der Regel entspricht diese der Summe auf dem Brokerkonto. Mit diesem Punkt ist ein weiterer Begriff verbunden – „Margin Call“ – wenn aufgrund einer plötzlichen Preisänderung das Risiko besteht, dass die eigenen Mittel des Anlegers nicht ausreichen, um die Position zu sichern, kann der Broker die Position zwangsweise schließen.
Warum sind Short- und Long-Positionen gleich wichtig?
Es mag den Anschein haben, dass die Risiken des Short-Handels recht hoch sind, aber in der Praxis hat er viele Anhänger. Darüber hinaus spielt er eine Gegengewicht zum Long-Handel und sorgt so für Ausgewogenheit auf dem Markt.
Wenn „Bullen” den Markt dominieren, steigt er, wenn „Bären” dominieren, fällt er.
Somit sind sowohl Long- als auch Short-Positionen wichtige Elemente des Börsenhandels, nur ist es oft schwieriger, auf fallende Kurse zu setzen, weshalb es auf dem Markt deutlich weniger „Bären” als „Bullen” gibt.